Königskerze, Großblütige – Verbascum densiflorum

Königskerze, Großblütige – Verbascum densiflorum

Königskerze, Großblütige – Verbascum densiflorum – Braunwurzgewächs (Scrophulariaceae)

Der alte Name „Fackelkraut“ oder „Lampenkraut“ gibt erste Hinweise darauf, wie die Königskerze früher verwendet wurde. Man tauchte sie getrocknet in Pech oder Teer und verwendete sie als Fackel, die filzigen Blätter wurden getrocknet als Lampendochte verwendet. Schon Hildegard von Bingen empfahl die entzündungshemmenden Blüten bei Husten.
Im Kräuterbüschel war die Königskerze häufig zu finden, beim Herannahen eines Gewitters wurden Teile von ihr ins Herdfeuer geworfen.

Vorkommen/Standort:

Wegränder, Schutthalden, Bahndämme, sonnig und nähstoffreiche Standorte

Charakteristisches Merkmal:

Kerzenförmiger Blütenstand mit gelben Blüten (Einzelblüten ca. 5 cm Durchmesser).
Wird bis zu 2,5 m groß.
Die Blätter sind dicht filzig behaart.
Grundständige Blattrosette, Blätter sind am Stängel wechselständig angeordnet.

Zu verwechseln mit:

anderen Königskerzen (ähnlich anwendbar) oder Odermennig (nicht giftig).

Volksnamen:

Lampenkraut, Fackelkraut, Himmelsbrand, Wollkraut, Unholdenpflanze

Wichtigste Inhaltsstoffe:

Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide, Iridoide (Aucubin), wenig ätherische Öle, Vitamine

Was kann man wie verwenden:

In der Küche:
Die Blätter hat man früher vor der Blüte (April/Juni) frisch oder getrocknet für Tee (fruchtähnlicher Geschmack) verwendet.
Laut Überlieferung wurden die getrockneten Wurzeln als Beischmischung zu Brotmehl verwendet.
Die Blüten schmecken fruchtähnlich, man kann z.B. einen Sirup daraus herstellen. Da die Blüten sehr behaart sind, könnte dies beim Genuss im Salat stören.
Pflanzenheilkunde:
Mit ihren reizmildernden und auswurffördernden Eigenschaften wurden die Königskerzenblüten schon früh als Heilpflanzentee verwendet. Die Tinktur wirkt mild fiebersenkend und beruhigend.
Die Pflanze hat außerdem entzündungshemmende, schmerzlindernde, schleimlösende, antibakterielle und antivirale Inhaltsstoffe.

Erntezeitpunkt:

Königskerzenblüten am besten zwischen 9.00 und 10.00 Uhr ernten, wenn die Blüten voll geöffnet sind.

Teezubereitung:

Unterstützend bei Husten:
Reizlinderung: 1 TL getrocknete Blüten mit 150 ml kaltem Wasser übergießen und nach 1,5 Stunden durch ein feines Teesieb (wegen der Härchen auf den Blüten) abgießen.
Auswurffördernd: 1 TL getrocknete Blüten mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 10-15 Min. ziehen lassen und durch ein feines Teesieb (wegen der Härchen auf den Blüten) abgießen.
2-3 Tassen pro Tag.
Die Königskerzenblüten kann man gut auch mit anderen „Hustenpflanzen“, z.B. Spitzwegerich, mischen.

Rezepte:

Tinktur:
Frische Blüten zerkleinert in ein Glas geben, mit 50%-igem Alkohol (getrocknete Blüten mit 30%-igem Alkohol) übergießen und 7-14 Tage (gerne auch länger) an einem warmen (nicht sonnigen) Platz stehen lassen, ab und zu vorsichtig schütteln. Danach durch ein Sieb abseihen und in eine Tropfflasche füllen.
Dosierung für Erwachsene: 3 x tägl. 10-15 Tropfen (aus frischen Blüten), 3 x tägl. 20-30 Tropfen (getrocknete Blüten).


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