Johanniskraut, Echtes – Hypericum perforatum
Johanniskraut, Echtes – Hypericum perforatum – Johanniskrautgewächs (Hypericaceae)
Heute ist das Johanniskraut auch in der Schulmedizin angekommen, als Helfer bei leichten bis mittelschweren Depressionen, Ängsten, nervöser Unruhe. Es wächst an sonnigen Standorten – vielleicht kann es gerade deshalb von dem vielen Licht, das es dort aufnimmt, unserem Gemüt ein wenig abgeben?
Großartig auch die Verwendung als „Rotöl“, das mit einem guten Öl und Johanniskraut leicht selbst hergestellt werden kann. Früher wurde es als Wundheilmittel in Kriegszeiten verwendet, heute wird es u.a. bei Muskelverspannungen, Verstauchungen, Hexenschuss, rheumatischen Beschwerden sowie bei der Nachbehandlung von Verletzungen sowie Verbrennungen eingesetzt!
Vorkommen/Standort:
Man findet das Johanniskraut dort, wo es sonnig ist – sonnige Wiesen, Waldlichtungen, häufig auch in großen Mengen an Orten wie Straßenkreuzungen oder Bahndämmen (Straßenkreuzungen/Bahndämme eignen sich jedoch nicht zum Sammeln). Die Samen dürfen nur mit wenig oder keiner Erde bedeckt werden, damit sie keimen – die Pflanze ist ein Lichtkeimer.
Charakteristisches Merkmal:
Wenn man die Blütenblätter/Knospen/Blätter zerreibt, erscheint der rote Farbstoff, das Hypericin. Zweikantiger Stängel und wie perforiert aussehende Blättchen (die „Löcher“ sind lichtdurchlässige Drüsen mit Harz und äth. Öl),
dunkle Punkte auf den Blättern (enthalten den roten Farbstoff Hypericin),
Blüten mit Drehsinn wie ein Windrad angeordnet, in untersch. Richtungen.
Zu verwechseln mit:
Anderen Johanniskrautarten – deshalb charakteristische Merkmale beachten.
Volksnamen:
Teufelsflucht, Jageteufel, Hartheu.
Wichtigste Inhaltsstoffe:
Hypericine, Hyperforin, Flavonoide, Biflavonoide, Gerbstoffe, Xanthone, ätherisches Öl
Was kann man wie verwenden:
Wildkräuterküche:
Blätter und Triebspitzen:
März bis Mai als Zutat für z.B. Salate, Suppen und Kräuteraufstriche.
April bis Juli als Würze für Tee, Bitterlikör, Kräuterwein, Schnaps, Öl.
Blüten:
essbare Deko / Einfärben von Gemüse und Speiseöl. Die gelben Blüten geben, wenn sie eingelegt, gekocht oder zerdrückt werden, eine färbende, rote Flüssigkeit ab.
Geschmack: Schwarztee-ähnlich, die Blüten schmecken süßlich.
Pflanzenheilkunde:
innerlich (z.B. als Tee, Tinktur..) bei depressiven Verstimmungszuständen, psychovegetativen Störungen, Ängsten, nervöser Unruhe.
Das „Rotöl“ kann kann bei stumpfen Verletzungen, Muskelschmerzen, sowie Verbrennungen hilfreich sein. Das Rezept findet Ihr hier.
Teezubereitung:
1-2 TL Johanniskraut mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 7 Min. ziehen lassen.
Erntezeitpunkt:
In der Vollblüte (um den 21.06. herum)
kurz vor Mittag bei Sonne, obere blühende Triebe (max. 10-20 cm)
Für das Öl: Blüten,Knospen, junge Früchte (ohne Stängel)
Zu beachten:
Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Johanniskraut photosensibilisierend wirkt – dies jedoch nur äußerst selten.
Fertigpräparate bitte nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen (es wurden Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beobachtet)